[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Der Fall bewegt die Österreicher seit fast vier Jahren: Am 27. Juni 2006 verschwand die schwarzhaarige Julia Kührer (damals 16) aus Pulkau (Niederösterreich) auf dem Heimweg von der Schule. Seitdem ist sie vermisst, fehlt jede Spur von ihr.
Doch jetzt wurden drei Verdächtige, zwei Männer (21, 26) und eine Frau (27) verhaftet. Laut neuesten Hinweisen sollen die Klein-Dealer damals beobachtet worden sein, als sie mit Julia vor ihrem Verschwinden sprachen. Sie soll zu ihnen in einen silbergrauen Madza gestiegen sein.
Was dann passierte – nach wie vor unklar.
LEBT JULIA NOCH ODER IST SIE LÄNGST TOT?
Der Fall erinnert an den von Natascha Kampusch, die für acht Jahre verschwunden war. Ihre Eltern standen sogar zeitweise unter Verdacht, sie getötet zu haben.
Auch bei Julia gab es anfangs Hinweise, sie sei gesehen worden – in Wien und anderen Teilen Österreichs – und sogar im Ausland. Bestätigt hat sich nichts. Und auch ihre persönlichen Gegenstände, die sich bei sich gehabt hatte – darunter ein Arbeitsmantel, Wörterbücher, gelbe Turnschuhe und Filzpantoffeln – sind nie wieder aufgetaucht.
Der Vorwurf an die drei jetzt Festgenommenen, Tamara, ihren Bruder Jürgen K. sowie Martin H.: Sie sollen „Informationen zu Julias Verschwinden bewusst zurückgehalten haben“, sagt die Staatsanwaltschaft.
Oder hat das Trio die Schülerin, die Kontakte zum Drogenmilieu hatte, gar auf dem Gewissen? Haben die drei ihr vielleicht eine Überdosis Drogen gegeben – und dann in Panik die Leiche beseitigt, fragt der österreichische Online-Dienst „Oe24“?
Mitglieder der Spezialeinheit „Cobra“ stürmten am Montag früh gegen 6 Uhr die Wohnungen der Verdächtigen: Tamara und ihr Bruder wurden im Ort Zitternberg im Schlaf überrascht, ließen sich widerstandslos festnehmen, ebenso wie Martin H. in Thunau. Er soll eine Waffe besessen haben.
Sein scharfer Schäferhundmischling „Osiris“, der auf die Polizisten losging, wurde mit einer Pumpgun erschossen.
Die drei Verdächtigen werden noch immer von der Polizei verhört – doch Informationen darüber gibt es bisher nicht. „No comment“, so Staatsanwalt Friedrich Köhl.
WAS WISSEN SIE VON JULIA?
„Mein Sohn ist unschuldig“, sagt der Vater von Martin H. „Aber seiner Ex Tamara traue ich alles zu.“